Agamemnon

Von Aischylos

Durch ein Signalfeuer und einen Boten wird Mykene der Fall Trojas und die baldige Rückkehr des Herrschers Agamemnon aus dem Trojanischen Krieg verkündet. Dessen Frau Klytaimestra hat die Opferung ihrer Tochter Iphigenie in Aulis durch Agamemnon weder vergessen noch verziehen, und ist insgeheim längst mit Aigisthos, dem Sohn des Thyestes, eine Beziehung eingegangen. Auch der hat noch eine alte Rechnung mit seinem Onkel Agamemnon offen. Dass Agamemnon die schöne Kassandra als Beute heimführt, stachelt Klytaimestras Zorn nur noch mehr an. Ohne Argwohn folgt der Heimkehrer seiner Gattin ins Haus, wo er mitsamt der Priamostochter von Klytaimestra und Aigisthos ermordet wird.

„Auf die alte Regel beruft sich Klytaimestra zur Rechtfertigung ihrer Tat, beruft sich der Chor in der Vorahnung des Todes, den die Mörderin ihrerseits finden wird. Die Stimmung des Grauens weicht nicht, sie wird den Zuschauer auch weiterhin begleiten.“ (Ebener, 1987)