Barbie, schieß doch!

Von Sebastian Seidel

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Die Situation: Eltern am Spielfeldrand feuern ihre Tochter an, singend, brüllend, streitend. Der Vater ist vor lauter Ehrgeiz kaum zu bremsen, die Mutter macht sich Sorgen - auch um ihr Image in der Nachbarschaft, dort wird nämlich nicht gern gesehen, dass ein Mädchen Fußball spielt und den Jungs in der Mannschaft die Show stielt. Die Erwartungen an sie sind hoch, sie soll ihre Mannschaft zum Aufstieg kicken. Barbie, die eigentlich Bärbel heißt, steht im Zentrum des Stücks - und kommt doch gar nicht vor.
Als dann auch noch der Sohn anruft und den Grillabend mit den Eltern absagt, weil er lieber mit seinem Freund Geburtstag feiern möchte, hängt der Haussegen am Spielfeldrand total schief.Ein witziges Stück, das bei allem Humor ein wichtiges aktuelles Thema verhandelt: Die Überforderung von Kindern, übersteigerte Ansprüche von Eltern an ihre Kinder - Eltern, die ihre eigene Bedürfnisse mit denen ihrer Kinder verwechseln ... am Ende jedoch stehen die Eltern ziemlich allein da.
"Barbie!
Barbie, mach dir nichts draus.
Hauptsache du bist gut.
Hauptsache du machst dein Tor."