Statt sich um die Staatsgeschäfte zu kümmern, interessiert den Kaiser nur eins: sich mit immer neuen Kleidern zu schmücken. Doch einmal getragen, kann er auch die geschmackvollste Robe nicht mehr sehen und lässt den Schneider, der sie genäht hat, in den Kerker werfen. Kein Wunder, dass sich kein Schneider mehr in das Reich des eitlen Kaisers traut. Darin wittern Johann und Christian, zwei arme Hirten, ihre Chance. Sie geben vor, französische Schneider zu sein, um sich im Schloss mal wieder richtig satt zu essen. Vor den Ministern, die ihre Arbeit überwachen sollen, behaupten sie, die Stoffe, die sie spinnen, seien so beschaffen, dass keiner sie sehen kann, der dumm ist oder für sein Amt nicht taugt. Was natürlich dazu führt, dass die beiden das angebliche Werk in den höchsten Tönen loben. Was aber wird der Kaiser am nächsten Morgen zu seinen "neuen Kleidern" sagen?
Manuel Schöbel hat dem Märchenklassiker zu einem zeitgemäßen Gewand verholfen. Von vielen Liedern durchwirkt, strahlt das Schelmenstück in neuem Glanz.
Uraufführung: Neue Bühne Senftenberg, November 2005