DIE BRÜDER KARAMASOFF erschien 1879/80 und stellt im Oeuvre Fjodor M. Dostojewskijs die letzte der monumentalen Romantragödien dar. Darin werden noch einmal alle großen Themen verhandelt: Generationenkonflikte, der Kampf der Geschlechter, Geschwister-Zwist und die Suche nach der Sinnhaftigkeit des Guten im Bösen. Christian Fries hat den Text für die Bühne adaptiert und eine nahbare Fassung entwickelt, die dennoch genug Möglichkeit für eine offene Herangehensweise an das Werk liefert.
Die drei Brüder Karamasow könnten nicht unterschiedlicher sein: Dmitrij hat sich als Ältester dem Militär zugewandt, Iwan ist Akademiker und Feuilletonist, Aljoscha hingehen sucht Erfüllung in der Religion und ist ins Kloster gegangen. Die Beziehung zum gemeinsamen Vater Fjodor, der neben großen Reden vornehmlich dem Alkohol zuspricht, ist zerrüttet. Die beiden älteren Brüder wollen schließlich sogar dessen Tod. Als Fjodor tatsächlich ermordet wird, fällt der Verdacht auf Dmitrij, der Streit mit seinem Vater hatte. Allerdings zeigt sich der Fall bald weitaus komplizierter als zunächst gedacht.
