Die Handgriffe der Evakuierung

Von Susanna Mewe

5 D
2 Kinder

"Drei Stewardessen auf einem Langstreckenflug. Ihre Rolle zwingt sie, inmitten des sie umgebenden, unaufhörlichen Treibens statisch zu bleiben, bzw. sich dem Korsett genau choreographierter Bewegungsabläufe anzupassen. Weder dürfen sie den aufmerksamen, stets servicebereiten Blick abwenden, noch können sie sich selbst den Blicken der Passagiere entziehen.

Rita ist Literaturwissenschaftlerin, Anfang Sechzig und leidet an Krebs. Während sie mit den Nebenwirkungen der Behandlung zu kämpfen hat, beginnt sich ihr Selbstbild langsam aufzulösen. In ihrem Bewusstsein verknüpft sich das Voranschreiten der Krankheit immer mehr mit der Erinnerung an die Liebesbeziehung zu ihrer ehemaligen Studentin Gloria, für die sie vor zehn Jahren alles aufgegeben hat: ihre Familie, ihre Professur, das gute Verhältnis zu ihren Kindern. Doch nun ist Gloria fort (...) Die häufigen Szenen- und Rollenwechsel in dem Stück sind dabei keineswegs beliebig, sondern laufen in einer scharfen, manchmal fast spröde genauen, aber auch humorvollen Sprache auf einen Fluchtpunkt zu: die verzweifelt absurden Sicherheitsbemühungen und -versprechungen der absoluten Servicegesellschaft." (Auszug aus der Begründung der Jury/Retzhofer Dramapreis 2011, 17. Mai 2011)