Irgendwo in Osteuropa. In einem Café lernen sich die amerikanische Diplomatengattin Paula und die bettelarme russische Studentin Tulia kennen. Tulia befürchtet, dass ihr Verlobter Ivan im Bürgerkrieg umgekommen sein könnte. In drei szenischen Rückblenden wird aufgedeckt, dass die scheinbar so weit voneinander entfernten Welten der beiden Frauen doch sehr eng miteinander verbunden sind. Denn Paulas Geliebter, Vorsitzender der Menschenrechtskommission, ist auf der Suche nach Kriegsverbrechern auf Ivan getroffen...
In diesem Theaterstück ist es Steven Fechter gelungen, seine Protagonisten facettenreich und detailliert zu zeichnen und gleichzeitig die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verwischen. Ohne zu moralisieren, vermittelt das Stück doch eine klare, leider zeitlose Botschaft: Ein Krieg kann niemals "sauber" geführt werden kann, den daran Beteiligten ist es nicht möglich, schuldlos zu bleiben...