Die Perser

Von Aischylos

Bearbeitet von Gerhard Kelling

1 D
2 H
Chor
Originalsprache: Griechisch

480 v. Chr. Hat das Persische Großreich durch eine erfolgreiche Eroberungspolitik seine größte Ausdehnung erreicht. Dareios der Große hatte mehrere Aufstände in den tributpflichtigen Regionen niedergeschlagen und die Grenzen gesichert, zudem das Reich in 20 Verwaltungsbezirke aufgeteilt, ein Postsystem eingeführt und die Währung reformiert. Der Versuch, die Athener für ihre Unterstützung einer Revolte kleinasiatischer Städte zu bestrafen war fehlgeschlagen: Das persische Heer unterlag den Griechen in der Schlacht von Marathon. Über den Vorbereitungen zu einem neuen Feldzug stirbt König Dareios. Sein Sohn und Nachfolger Xerxes will nun die Niederlage rächen. Am Hof des persischen Königs herrscht ängstliche Spannung. Vom Krieg in der Ferne gibt es kein Zeichen. Lange schon ist es her, dass die Truppen aufgebrochen sind, und das Ausbleiben der Siegesmeldungen schürt die Furcht vor dem Undenkbaren. Ein überlebender persischer Krieger bringt schließlich die Gewissheit: eine Botschaft, die die Daheimgebliebenen vor Entsetzen erstarren lässt. Der Krieg ist verloren. Tausende sind gefallen. Hunderte sind auf der Flucht erschlagen worden. Viele sind auf dem Heimweg verhungert oder erfroren. Nichts ist mehr geblieben von der einstigen Pracht der Militärmaschinerie. Der Stolz ist gebrochen. Der Führer jedoch hat überlebt. Mit gewaltigen Landstreitkräften überquert er über eine Pontonbrücke den Hellespont. Er nimmt Athen ein. Während ein Großteil der Griechen daraufhin der Flucht nach Korinth zustimmt, argumentiert der Athener Feldherr Themistokles dafür, die Streitkräfte zu verstärken und die Stellung zu halten. Um die restlichen griechischen Heere für sich zu gewinnen, droht er mit dem Abzug der eigenen Kriegsflotte. Mit einer List – er täuscht Flucht vor – lockt er die feindliche Flotte in die Bucht von Salamis, und in der Enge erringen die Griechen einen überragenden Sieg gegen die scheinbar übermächtige persische Flotte mit ihren großen schwerfälligen Schiffen. (Stadttheater Gießen, Februar 1999)