DIE PEST ist das letzte vor seinem Tod vollendete Theaterstück des Russischen Gegenwartsdramatikers Grigorij Gorins (1940-2000). Dieses amüsante Unterhaltungsstück gehört zu den Theaterrennern in den Theatern Moskaus und begeistert seit drei Jahren Zuschauer und Presse gleichermaßen.
Gorin spielt dramaturgisch geschickt mit dem Gedanken "wie es wäre, wenn..." : wie ging das Leben weiter damals in Verona nach dem tragischen Tod der beiden Liebenden Romeo und Julia? Zuerst einmal befiehlt der Herzog den verfeindeten Familien, dass schnellstens eine Aussöhnung der Familien und eine Hochzeit zwischen den zerstrittenen Parteien stattzufinden habe. Die Betroffenen sind nicht sehr begeistert und beide Familien entschließen sich dazu, den jeweils unwürdigsten Vertreter aus ihrer Familie ins Hochzeits-Rennen zu schicken.
Wieder beginnt eine Liebesgeschichte - diesmal allerdings zwischen der bereits schwangeren Rosalinde und einem Schurken namens Antonio.
Gorin spielt geschickt mit seinem welt-berühmten Vorbild: er spinnt die Liebesgeschichte komödiantisch weiter; daraus wurde ein leichtfüßiges Unterhaltungsstück mit Niveau, Esprit, spritzigen Dialogen und mit einer Prise trockenen Witz und Humor. Die Moral von der Geschicht: Versöhnung um jeden Preis ist nicht immer erstrebenswert. Eine fast klassisch gebaute Komödie aus einem Guss, die die renommierte Übersetzerin R. Tietze wunderbar übersetzte.