Garance und der Erdbeermond

(Garance)

Von Veronika Boutinova

Übersetzt von Wolfgang Barth

3 D
3 H
Ab 11 Jahren
Originalsprache: Französisch

Louna und Zinette sind beide 11, beste Freundinnen, und bekommen ihre erste Periode. Während Louna, die verliebt in Siméon ist, so gar keine Ahnung und Angst zu sterben hat, feiert die aufgeklärte Zinette ihre Regel und ihren Körper. Zinettes großer Bruder Titouan ist 16, völlig verrückt nach Gwendo, erfahren und daher Ansprechpartner in Liebesdingen. Und dann ist da noch die 13jährige Garance, die große Schwester von Zinette, die in Gaëtan verliebt ist. Garance fühlt sich ohne Monatsblutung nicht vollständig, nicht als Frau, ist eifersüchtig auf die jüngere Zinette und denkt, wenn sie einen Freund hat, würde sie auch ohne Periode in ihrer Weiblichkeit bestärkt. Aber Gaëtan benimmt sich wie der Wolf im Märchen, er will Garance da streicheln, wo sie nicht will – sie muss ihm klar machen: "Nein heißt nein, NIET!"

Das Stück nimmt die Sorgen und Gedanken um Körper, Liebe, Gesellschaft der Pubertät ernst. Es bestärkt Mädchen zum NEIN sagen und selbstbestimmten Handeln – es ist ein Aufruf zur sexuellen Selbstbestimmung und Rückgewinnung der Herrschaft über den eigenen Körper. Garance fühlt sich ohne Periode nicht vollständig, nicht als Frau und denkt, wenn sie einen Freund und Sex hat, würde sie auch ohne Periode in ihrer Weiblichkeit bestärkt. Dabei nimmt das Stück Jungen genauso wichtig – dem sensiblen, vorsichtigen Siméon und dem aufgeklärten Titouan wird Macho-Gaëtan gegenübergestellt. Als Einschub wird das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf ebenfalls benutzt, um das Thema Selbstermächtigung zu unterstreichen.

Ein Stück über das Chaos der Pubertät, die erste Liebe, Begierde und die Wichtigkeit NEIN zu sagen – und das NEIN zu akzeptieren.