Ein Ferienhaus auf Elba, es ist das Jahr 1989, kurz vor der deutschen "Wende". Die Besitzer des Ferienhauses, der erfolgreiche Anwalt Klemens und seine esoterische Frau Jutta, verbringen hier ihren Urlaub mit ihren beiden erwachsenen Kindern, Maxim und Alice. Maxim hat seine Freundin Nadine, deren alkohol- und medikamentenabhängige Mutter Marianne und deren Lebensgefährten, den Lokalpolitiker Dietrich, mitgebracht. Während Klemens und Jutta vergebens versuchen, der spätpubertierenden Alice irgendeine Zukunfts- und Berufsaussicht schmackhaft zu machen, macht sich der Familienfreund Helmut, ein alternder Filmregisseur, an Nadine heran, indem er ihr eine Rolle in seinem nächsten Werk verspricht. In den Medien wird die politische Zeitenwende verkündet, doch diese bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, die im Grunde nichts miteinander verbindet, nimmt sie kaum wahr und verliert sich stattdessen im Privaten...
Die Protagonisten beschäftigen sich ausschließlich um sich selbst: ihre Herkunft, ihre (berufliche) Zukunft, ihre Sorgen und Ängste - aber über allem hängt eine unüberwindbare Apathie, die nicht nur auf die Sommerhitze zurückzuführen ist.
Anne Jelena Schultes Theaterstück KEINE REVOLUTION (4 D, 5 H) entwirft facettenreiche Charaktere, deren Leben fremd bestimmt erscheint, unfähig ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. KEINE REVOLUTION erinnert atmosphärisch und mit seiner Personage an einen modernen Tschechow.