"Barbara Conrad hat eine so entschlackte, strahlende deutsche Fassung des großen Klassikers geschaffen, dass man sie und ihre Leser nur beglückwünschen kann." Deutschlandfunk, B. v. Kann
„[…] Nun also nach langer Zeit eine neue Übersetzung, ein weiterer Versuch der Annäherung in einer Zeit, in der sich das (deutsche) Stilgefühl entwickelt und verändert hat, Regelverletzungen, sprachliche Manierismen eher akzeptiert werden. Tolstoi wollte auf keinen Fall so schreiben „wie alle“, und „alle, das ist Turgenjew, das ist flüssige, korrekte Rede, Tolstoi aber brauchte das Aufgerauhte, brauchte die Schattierungen, brauchte sogar das Vulgäre, Grobe, brauchte improvisierte, nicht literarisch geschleckte Satzgebilde“, wie Boris Eichenbaum in seiner großen Tolstoi-Monographie schreibt. Entsprechend verändert ist nun auch die Blickrichtung der neuen Übersetzung. Denn der Stil, eher: die Sprachen Tolstois sind keine Zufallsprodukte, wie sich schon an dem über den gesamten Text gespannten feinen Netz von Entsprechungen erkennen ließe, sie folgen vielmehr sorgfältigem Kalkül […]. Gorki, dessen Erinnerungen an Tolstoi von seinem großen Verständnis für den Autor zeugen, hat das Bewusste, das Raffinierte dieser Sprache bei einem Gespräch so charakterisiert: „Sie glauben, es wäre ihm leichtgefallen, dieses Knorrige? Er konnte sehr gut schreiben. Er hat es bis zu neunmal durchgestrichen – und beim zehnten Mal endlich war es dann knorrig.“
[…] Die Übersetzung ist stärker auf den Autor und seine sprachliche Eigenart ausgerichtet. Was der Autor seinen Lesern zumutet, wird auch dem Leser der Übersetzung zugemutet.“
(Barbara Conrad über die Neuübersetzung aus dem Nachwort des im Carl Hanser Verlag, München, erschienenen Buchs)