Frank Wedekinds Drama LULU war um den Jahrhundertwechsel mehrfach Grund für Theaterskandale, zog drei Gerichtsverfahren nach sich und hatte lange mit der Zensur zu kämpfen. Durch die Figur der Femme Fatale Lulu hinterfragte Wedekind nicht nur die biedere Sexualmoral seiner Zeit, sondern auch die gängige Rollenverteilung von Mann und Frau und den voyeuristischen Blick des Publikums. Bastian Kraft hat eine kongeniale Fassung für drei Damen erschaffen, die es versteht, klug und hintersinnig neue Perspektiven auf den Stoff zu werfen. Drei Lulus erzählen die Geschichte gleichsam in einem Gespräch untereinander, die Männerfiguren werden dabei mitgespielt.