Die junge Frau spricht und sie ist nicht allein. Sie ist viele und sie bezieht Stellung. Führt einen Dialog mit sich und den anderen über alles: Konsum, Lifestyle, Krieg, Umwelt, Terror, Politik. Dabei kommt sie immer wieder an Grenzen, beginnt wieder von neuem und muss doch einsehen, dass die eigene Rebellion schon längst wieder Teil des kritisierten Systems ist. In einem ewig währenden Mantra der Selbstreflektion gefangen ist sie doch bereit, wieder neue Perspektiven einzunehmen, nur um auch darin abermals zu scheitern. Ein manischer Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt, entsteht, der in seiner Ausweglosigkeit doch Mut macht.
Olivier Choinière ist mit seinem Text eine temporeiche, chorische Momentaufnahme gängiger moralischer Extreme gelungen, die virtuos gegeneinander gestellt zugleich tiefste Verzweiflung als auch beinah fatalistische Wahnwitzigkeit vermittelt.