Wer kennt nicht den Druck, unter dem man steht, wenn man den Eltern den neuen Partner vorstellt? Vor allem, wenn die Eltern Gründer und leibhaftige Erfolgsbeweise einer der größten Internet-Partnervermittlungsbörsen sind: dann muss die Übereinstimmung mit der Zukünftigen mindestens bei neunzig Prozent liegen. Leo lässt es lieber nicht darauf ankommen und präsentiert den zwar freigiebigen, aber auch anspruchsvollen Eltern die Prostituierte Lilit als seine neue Freundin, ein solides Mädchen: Mutter Hausfrau, Vater Arzt eben. Dumm nur, dass Lilit zu spät zum Treffen kommt und keine Zeit mehr für das Vorab-Briefing bleibt. Doch unter dem Einfluss einiger Flaschen Wein zeigt sich, dass Lilit – alias Lena – genau die Richtige zu sein scheint …
Ist gesagt, dass zwei Menschen zueinanderpassen, nur weil Buchstaben ihrer Vornamen übereinstimmen oder sie die gleiche Lieblingszahl haben? Livia Huber, deren Stück MUTTER HAUSFRAU VATER ARZT von der Jury des Züricher Dramenprozessors 2012 zur Uraufführung ausgewählt wurde, hat ein dynamisches Stück für zwei Damen und zwei Herren über die (Un)berechenbarkeit der Liebe geschrieben - eine Komödie im besten Sinne, in der sie den Optimierungswahn bei der Partnerwahl bloßstellt.