Es gab einst einen Maikäfer, der hieß Sumsemann. In seiner Hochzeitsnacht verlor er durch einen Holzdieb ein Bein. Der Holzdieb wurde daraufhin von der Nachtfee mitsamt dem Beinchen auf den Mond verbannt. Von diesem Tag an wurden alle seine Nachfahren mit nur fünf Beinchen geboren. Nur mit der Hilfe von zwei Kindern, die noch nie ein Tier gequält hatten, wäre es einem von ihnen vergönnt, das Beinchen wiederzuholen und so den Fluch zu beenden.
Die Legende der Sumsemänner wird immer noch erzählt. Sie lebt weiter fort, auch in Form eines alten mechanischen Aufziehkäfers im Kinderzimmer von Peter und Anne. Aber mit seinen fünf Beinchen ist er kein besonders attraktives Spielzeug für den verwöhnten Peter. Der Aufziehschlüssel für den alten Metallmaikäfer ist schon vor etlichen Jahren verlorengegangen, und so fristet er ein trauriges, fast vergessenes Dasein zwischen Kinderkommode und Bettkasten. Bis zu jener zauberhaften Vollmondnacht, in der Anne den Schlüssel wiederfindet. Die Kinder erwecken die uralte Mechanik wieder zum Leben und damit den letzten Urahn der legendären Sumsemänner. Wie erstaunt sind die beiden Kinder, als plötzlich ein lebensechter Maikäfer vor ihnen steht, doch Herr Sumsemann hätte sich am liebsten vor lauter Angst tot gestellt. Als er jedoch von den Kindern erfährt, dass sie die Legende vom sechsten Beinchen kennen und beide beteuern, noch nie einem Tierchen etwas zuleide getan zu haben, bittet er sie, die Prophezeiung der Nachtfee wahr werden zu lassen.
Die beiden Geschwister zögern nicht lange und beschließen, Herrn Sumsemann dabei zu helfen, das sechste Beinchen vom Mond zurück zu holen. So brechen sie nach ein paar Flugübungen zu ihrer märchenhaften und fantastischen Reise zum Mond auf. (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)