Ein klassisches Horrorfilm-Setting: Drei Familien wollen ihren Urlaub in einem abgelegenen Haus in der kanadischen Wildnis verbringen. Und so verschwinden gleich bei der Ankunft die vier Teenager. Zunächst bleiben alle ruhig – schließlich hat jeder Vater das weltbeste Verhältnis zu seinem Sprössling. Doch tote Tiere vor der Tür, ein Angriff mit Pfeil und Bogen, Autobomben und immer wieder die Botschaft „surrender“ machen klar: Dies ist kein Scherz.
Affären, Schuldzuweisungen, Geständnisse auf Seiten der Eltern. Soll man „den Feind ausschalten“ oder mit mütterlicher Zuwendung besänftigen? Gibt es eine gesunde Distanz in der Beziehung zu den eigenen Kindern? Haben Eltern Anspruch auf Kindesliebe? Den hilflosen Theorien der Erwachsenen setzen die Teenager rohe Gewalt entgegen – und bekommen am Ende ihren Willen. Nicht nur als Thriller, sondern als Geschichte von Emanzipation, Entfremdung, Schuld, Machtmissbrauch und blindem Gehorsam, ist Serpent’s Tooth ein in seiner Radikalität ungewöhnliches Stück.