Sprich nur ein Wort

Von Maximilian Lang

Ad libitum

Das Dorf ist tief gespalten: Auf der einen Seite stehen die Anhänger von Franz Felder, auf der anderen seine Gegner. Er hat für seine Ideale gekämpft und die unterjochten Bauern gegen den einflussreichen Käsehändler Gallus Moosbrugger aufgewiegelt. Sein rabiates Vorgehen missfiel dem Pfarrer des Dorfes, der daraufhin eine Hetzjagd gegen ihn begonnen hat. Nach Felders Tod entlädt sich die Unruhe im Dorf im Streit um ein Denkmal für den Aufrührer. Vier Menschen und ein Bauernchor, die seinen Weg geprägt haben, sprechen nun zu seinem Grab. Sie klagen an, entschuldigen sich, trauern und versprechen seinen Namen und seine Taten weiterzutragen.

Der österreichische Schriftsteller und Bauer Franz Michael Felder (1839-1869) gilt in seinem Heimatort Schoppernau in Vorarlberg bis heute als bedeutender Reformer. Neben seinen sozialkritischen Romanen und Erzählungen setzte er sich trotz des heftigen Gegenwinds von Seiten der Kirche und verschiedener Schicksalsschläge für bessere Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft ein und gründete unter anderem einen Käsehandlungsverein, um das Monopol Moosbruggers zu brechen. Maximilian Langs Stück SPRICH NUR EIN WORT setzt sich mit Leben und Wirken Felders auseinander.