"karl f. betritt die bühne mit einem zettel"... so beginnt der Monolog des neuesten Theaterstücks von Krolkiewicz über den "ersten" Schauspieler in Dessau auf "Lebenszeit", der 25 Jahre lang seinem Theater treu gedient hat, und dessen Lebenszeit justament heute laut Vertrag enden soll. Eine sarkastisch-süffisante Abrechnung im Bernhardschen Sinn: mit dem Theater, den Städten, Schauspielern, Autoren (heutigen wie klassischen), Intendanten (er hat zehn überlebt), Regisseuren, vor allem den Dramaturginnen, Politikern, Gewerkschaftlern, Zuschauern, die Karl alle in seinem Bühnenleben kennen gelernt oder getroffen hat. Und die Dichtkunst?: "schulheftradikal / deutschlehrerbeleidigend..."
Krolkiewicz komprimiert darin all seine Wut, seine Trauer und seinen Spaß als Autor, Regisseur, Schauspieler und ehemaliger Intendant. Ein Spiel über das langsame, wortgewandte Sterben eines Schauspielers auf der Bühne. Ein sehr persönliches, direktes, bösartiges Stück übers Theater und damit über das Leben und den Tod.