„Was glaubst du, wer du bist?“, fragt Mama Marion ihren Sohn Julius, der „Mist gebaut“ hat. Julius findet die Vorwürfe der Mutter ungerecht und die Frage danach, wer er glaube zu sein, provokant und „doof“. Er beschließt, nie wieder mit ihr zu reden und verbarrikadiert sich in seinem Zimmer. Mutter Marion wirft Vater Peter vor, nicht in diesen Konflikt einzugreifen und verlässt wutentbrannt die Wohnung. Derweil liegt Julius auf seinem Bett, wo ihm in seiner Fantasie allerlei erscheint: die Angst, die Stimme Nirgendwo, fauchende Monster…
Juliane Blech versucht mit ihrem neuen Stück, die Gefühle und Gedanken eines Kindes in einer typischen Streitsituation mit den Eltern darzustellen. Dabei greift sie auf verschiedene Fantasiebilder zurück und entfaltet damit die widersprüchlichen Regungen in Julius’ Brust. Es geht auch um Glauben und damit verbunden um Vorstellung. Woran glaubt Julius, wenn er Angst hat? Juliane Blech hat dem Theatertext Nebentexte, Monologe, angefügt. Darin kommen u.a. religiös Gläubige, eine Verrückte, eine Hexe und ein Psychotherapeut zu Wort. Sie erzählen, woran sie glauben.