"Das Leben ein Traum" im Thealia Theater Hamburg

Am 14.6.2008 fand im Thalia Theater (Zelt) die Premiere von Calderóns "Das Leben ein Traum" in der Übersetzung von Christa Müller statt (Regie: Stefan Bachmann). Die Fassung zeichnet sich durch eine genaue Sprachführung aus, sie ist modern, ohne modernistisch sein zu wollen, ist ungekünstelt und läßt sich hervorragend sprechen wie spielen.

Unter unheilvollen Zeichen kam Prinz Sigismund zur Welt. Für den sternenkundigen König Basilio bedeuten sie, daß sein Sohn einmal zu einem grausamen Tyrannen würde.´Deshalb ließ er seine Existenz geheimhalten und in einer verlassenen Wildnis einen Turm errichten. Wie ein Tier gefangen wächst dort Sigismund zum Mann heran. Basilio beschließt schließlich, ihn einer Prüfung zu unterwerfen: Sigismund soll für einen Tag König sein und es bleiben, falls er sich bewährt. Durch einen Schlaftrunk betäubt, erwacht Sigismund in der Pracht des Königspalastes...

Calderóns barockes Verwirrspiel um Wahn und Wirklichkeit aus dem Jahr 1635 ist eine Parabel auf die menschliche Existenz. Ist der Mensch schon bei der Geburt schuldbeladen? Fällt der Mensch aus der unverrückbaren Ordnung der Schöpfung heraus? Was unterscheidet Traum und Wirklichkeit, Leben und Tod?