DSE am Schauspiel Hannover: FEIERABEND (SHOOT THE CROW)

Am 7. November 2009 fand am Staatsschauspiel Hannover die Deutschsprachige Erstaufführung FEIERABEND (SHOOT THE CROW, Übersetzung Jan Caspers) in der Inszenierung von Marco Štorman statt. Owen McCafferty - einer der erfolgreichsten Theaterautoren Nordirlands - erzählt darin die Geschichte von vier einfachen Fliesenlegern, die - um ihre Alltagssorgen endlich hinter sich lassen zu können - einen großen Coup planen. Allerdings kommen sie sich dabei in die Quere...
Ein melancholisches, gleichzeitig aber auch sehr komisches Theaterstück, das es zu entdecken gilt!
Von McCafferty liegen im Verlag weiter das Stück zur Stunde SCENES FROM THE BIG PICTURE (DSE Staatstheater Nürnberg, 2004) und SPERRSTUNDE (DSE frei) vor.

ZUM INHALT:

Es ist Freitag. Für vier Belfaster Fliesenleger geht eine lange Arbeitswoche zu Ende. Randolph träumt von einem Motorrad und der großen weiten Welt, Ding-Ding hat Angst vor der Sinnlosigkeit des Rentnerdaseins. Und auf der Baustelle steht eine Palette Fliesen ohne Lieferschein. Die beiden sind sich schnell einig: Die herrenlosen Fliesen sollen sie auf einen Schlag von allen Problemen befreien. Sie machen einen Plan. Leider sind sie damit nicht allein. Auch ihre Kollegen Petesy und Socrates hoffen, sich in der Mittagspause mit Hilfe der Fliesen ihrer finanziellen Sorgen zu entledigen. Keiner weiß von den Absichten des anderen, keiner ist bereit, die Beute mehr als nötig zu teilen, und so dauert es nicht lange, bis sich die Parteien ins Gehege kommen und ihre Pläne durcheinander geraten. Wie die vier Möchtegernganoven ihre ganz persönlichen Konjunkturprogramme entwerfen und diese dann miteinander kollidieren, macht die besondere Komik dieses Stückes aus. Ihre kriminelle Energie entspringt dabei der Erkenntnis, dass ihre prekären Arbeitsverhältnisse ihren Lebensentwürfen immer wieder im Wege stehen. Vor dem Hintergrund staatlicher Rettungsschirme gegen milliardenschwere Spekulationsverluste ist die Bescheidenheit ihrer Wünsche und die Aufrichtigkeit ihrer Skrupel dabei ebenso entwaffnend wie entlarvend.