Alexandra Helmigs Theaterstück ODER ARGENTINIEN (2 D, 3 H) ist in der Inszenierung des Theaters Hof (Regie: Helga Fleig) zu den Bayerischen Theatertagen in Regensburg eingeladen worden. ODER ARGENTINIEN, für das Helmig mit dem Förderpreis der Landesbühnen 2008 ausgezeichnet wurde, ist eine süffisant-zynische Abrechnung mit dem Thema Kinder-Kriegen. "Ein lockeres, mit witzigen Pointen gespicktes Plaudern um unterschiedliche Lebensentwürfe. (...) Spätestens wenn in einem Wutausbruch ein wertvolles Gemälde zerschlitzt wird, denkt man an Yasmina Reza, die ihre Stücke ebenfalls in einem gutbürgerlichen Milieu spielen lässt - und die die Mittel des Boulevardtheaters zu nutzen weiß, dabei aber keineswegs platt wird. Das gilt auch für das Stück von Alexandra Helmig. Es ist unterhaltsam, provoziert viele Lacher, aber es hat einen ernsten Kern, trifft den Nerv der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion." (Mittelbayerische Zeitung, 4. Juli 2010)
Anne und Johannes, Margret und Gregor - zwei befreundete Paare, Anfang vierzig, gebildet, erfolgreich - und kinderlos. Glücklich kinderlos. Zumindest bis zu jenem Abend, an dem Margret und Gregor ihr Geheimnis lüften: Margret erwartet Zwillinge. Anne ist geschockt: Wie kann ihre Freundin derart leichtfertig ihre Freiheit aufs Spiel setzen? Die allerdings scheint sich tatsächlich über ihre Schwangerschaft zu freuen und versucht noch dazu, Anne von den Freuden des Mutterglücks zu überzeugen. Und so gerät Anne unmerklich unter Rechtfertigungsdruck:
"Mir geht es gut. Ich habe einen wunderbaren Mann. Eine tolle Galerie. Und keine Kinder. Mit Absicht. Ich wünsche Dir aber natürlich trotzdem viel Freude mit den Kindern."