Tohuwabohu

Adriana Altaras erzählt in DOITSCHA (2D | 2H) von ihrem Leben als jüdische Frau und Mutter in Deutschland und beschreibt mal auf zärtliche, mal auf verzweifelte Art die Freuden, Probleme und den Irrsinn ihrer Familie. Michael Weber hat den Erfolgsroman nun in eine Bühnenfassung gebracht.

Adriana Altaras Sohn David möchte nach Israel. In seinem Kopf entwirft er ein idealisiertes Bild von einem besseren Land und stößt, hochbegabt und pubertär wie er ist, seinen deutschen Vater ab. Überhaupt scheinen die Israelis das bessere Volk zu sein und so macht sich David nach dem Tod seines Patenonkels Aaron promt auf den Weg ins gelobte Land. Adriana, die ebenfalls um ihren verstorbenen Freund Aaron trauert, mit dem sie in Jugendjahren die Auswanderung nach Israel geplant hatte, reist kurzentschlossen hinterher und begibt sich auf die Suche nach ihrem verlorenen Sohn.

Auch mit ihrem Sohn Aaron hat Adriana alle Hände voll zu tun. Als Person der Öffentlichkeit, die gerne offen über Beschneidungen und andere Tabus spricht, gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten mit ihrem peinlich berührten Sohn.

Zwischen Religions- und Identitätskonflikten und vielen Diskussionen entspinnt sich eine verrückte, manchmal traurige und manchmal lustige Familiengeschichte, wie nur das Leben sie schreiben kann.

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de