Die Erstaufführung von TROILUS UND CRESSIDSA unter der Wekwerth-Übersetzung am Berliner Ensemble aus dem Jahr 1985 wurde von der FAZ als "hündisch" bezeichnet: Wekwerth sei offensichtlich vor Honecker gekrochen, "indem er die Tragödie der in Griechen und Trojaner gespaltenen Völker zur Komödie verharmloste, statt mit dem Stück die Tragik des gespaltenen Deutschland zu zeigen." Ein weit gefächertes Assoziationsfeld eröffnet sich, vor allem aufgrund der Neuübersetzung von Manfred Wekwerth. Mit theatralischem Instinkt bedient er das Original und zugleich heutiges Sprachempfinden und rückt so diese alte Geschichte in unsere Zeit. Obendrein scheinen due Sätze und Repliken den Schauspielern auf den Leib geschrieben. Als "beste Shakespeare-Aufführung der letzten zwanzig Jahre" bezeichnete Frank Dunlop, Leiter der Edinburgh-Festspiele, die TROILUS UND CRESSIDA - Inszenierung. So lud er das Stück 1986 zu eben diesem Festival ein