In meinen Armen. Ein Stück Seele

Von Carsten Brandau

1 D, 1 H (3 D, 6 H)

Eine Drogerie. Gegenüber ein Schnellimbiss. Dazwischen eine Straße. Ein Platz. Die Bühne. Die von mehreren Figuren bespielt wird. Von Figuren, die miteinander verbunden sind. Teils freundschaftlich oder familiär. Teils geschäftlich. Teils führt sie das Schicksal zusammen und auseinander. Teils der Zufall.

Anna spürt nichts mehr. Mit ihrem Job ermöglicht Katia ihrem Lebensgefährten Tomas die Arbeit an dessen großen Roman. Doch Tomas kommt mit seiner Geschichte eines Familienzerfalls nicht wirklich voran. Was er darauf zurück führt, dass sich die Gesellschaft ihrer Rolle als normativem Ordnungsmodell verweigert. Lou sichert ihren Lohnerwerbsplatz in der Drogerie, indem sie sich vom ihrem Chef Götz in die Kniekehlen greifen lässt. Doch als sie dessen Heiratsantrag an diesem Dienstag als Kündigung missversteht, bleibt ihr nur die Flucht an den Tresen von Richards Imbissbude. Hinter Richards Imbissbude lässt sich der Abiturient Irving jeden Dienstag von Colette, bei der auch sein Vater Holger Stammkunde ist, befriedigen. Doch nicht an diesem Dienstag. Denn heute ist alles anders. An diesem Dienstag steckt nämlich Irvings Mutter Mariah im Körper des Sohnes. An diesem Dienstag wird Colettes Körper nämlich von Irvings Vater Holger bewohnt. An diesem Dienstag nämlich greift Götz seiner Lou in eine männliche Kniekehle. Und an diesem Dienstag wird ein einziger Sonnenstrahl die Szenerie zwischen Drogerie und Schnellimbiss besuchen – in dem Moment, in dem der Kleine, den es nicht gibt und den sie Nico oder Hanno nennen werden, seinen Blick nach innen kehrt.

Flyer zur Uraufführung im Theater Felina-Areal
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