Der Streit um ein Kind und der weise Urteilsspruch des Kaisers, um die es in der alten chinesischen Sage des Kreidekreises geht, haben nicht nur Klabund und Brecht inspiriert. Die über 800 Jahre alte Geschichte findet nun auch in einer Bearbeitung von Armin Petras und der Tänzerin und Choreographin Lara Kugelmann wieder den Weg auf die Theaterbühne.
Die Erzählung eines kleinen Jungen im Krankenhaus über seine Mutter, bettet dabei den alten Stoff behutsam in die Gegenwart.
Die junge Frau Haitang arbeitet nach dem Tod ihres Vaters in einem Teehaus. Dort wird sie vom reichen Mandarin Ma als Zweitfrau gekauft. Haitang wird schwanger und gebiert einen Jungen. Von Neid zerfressen, vergiftet die erste Frau Mas ihren Mann und schiebt die Schuld auf die jüngere Haitang. Außerdem nimmt sie ihr das Kind weg. Schließlich kommt es zu einer Gerichtsverhandlung. Aber durch gekaufte Zeugen und einen korrupten Richter verliert Haitang den Prozess und muss mit der Todesstrafe rechnen. Erst der Kaiser weiß Rat und findet ein Mittel, um die wahre Mutter zu bestimmen.
Mit dem stark choreographischen und interaktiven Werk binden Armin Petras und Lara Kugelmann die jungen Zuschauer in das Geschehen auf der Bühne ein. Das junge Publikum hilft mit die Geschichte zu erzählen und erweitert mit eigenen Erfahrungen das Stück. Die Sprache ist dabei leicht und poetisch und doch nicht verkopft.