Palastica
Carsten Brandau
Schauspiel
3 D | 3 H
Gewitter zieht auf. Das alte Haus soll abgerissen werden. Doch noch wohnen Mieter darin. Menschen mit diffusen Lebensentwürfen. Menschen, die sich nicht wegsanieren lassen. Die sich mit verqueren Strategien widersetzen. Sich der neuen Zeit entgegenstellen. Dem gnadenlosen Kapitalismus-Wahn trotzen. Mit Phantasie. Die ihren eignen Weg geht. Und zu Wirklichkeit wird. Wie sie es nur im Theater vermag.
PALASTICA – was als vermeintlich naturalistische Milieu-Studie seinen Ausgang nimmt, entwickelt sich zusehends zu einem aberwitzigen Comic-Strip mit Splatter-Qualität. Und mit Hoffnung: So lange es Menschen gibt, deren Lebensentwürfe sich jeglicher Rasterung und Kategorisierung entziehen, so lange kann der Neoliberalismus sein Haus nicht bauen. Nicht hier.
Entstanden im Rahmen des Autorenlabors des Düsseldorfer Schauspielhauses, Szenische Lesung, 22. Juni 2008 (Regie: P. Lammers / Leitg.: Thomas Jonigk))
TAG Wien (Werkstattaufführung), 2010 (Regie: I. Neubert)
Jugendclub Junge Bühne Oberfellabrunn (Werkstattaufführung), 06. April 2013
Pathos Theater München, lecture Performance, 29. Mai 2014 (R: Barbara Balsei)
„Ein Stück, in dem die Figuren ihrem Ende mit popeyhafter Gleichmut entgegentanzen: Carsten Brandaus Splatter-Groteske: Endzeitstimmung im Mietshaus.“ (Deutschlandfunk, 24. Juni 2008)
"Dringenst zu empfehlen", befanden die Niederösterreich Nachrichten (09.04.2013). "Wie Erstling mit jedem Auftritt, mit jeder Szene die Überdrehtheit ein Stückchen höher schraubt, ist absolut sinnfällig und wirkt geradezu zwangsläufig. Das Ensemble [...] zündete ein Feuerwerk an Kraft und Energie, dem man sich nicht entziehen konnte und auch gar nicht wollte. Das Sammelsurium an grotesken bis bizarren Charakteren wirkt beängstigend normal. [...] Punk ist Stilmittel und Trash Konzept."
"In einer Lesung des Stücks 'Palastica' (...) setzen sich Darsteller und Zuschauer mit den Fragen auseinander, was passiert, wenn Wohnraum knapp ist, wer ein Vorrecht auf leere Flächen Raum hat. (...) Balsei inszeniert 'Palastica' als Aufbegehren der Schwächeren und als Lobgesang auf die Privatsphäre. (…) Eine gelungene Produktion." (Süddeutsche Zeitung über die Lesung im Pathos München, 30.05.14)