SOPHIE & ICH handelt von einer Begegnung, die es nie gegeben hat, die aber möglich
gewesen wäre: Was wäre passiert, wenn Traudl Junge, die spätere Sekretärin Hitlers, mit
der gleichaltrigen Widerstandskämpferin Sophie Scholl befreundet gewesen wäre?
In drei Zeitsprüngen wird die fiktive Freundschaft zwischen Traudl Junge und Sophie Scholl
in pointierten Szenen und klarer Sprache entworfen: Die erste Zigarette besiegelt die
Freundschaft zwischen zwei lebenshungrigen Mädchen, deren persönliche Entfaltung durch
Krieg und Naziherrschaft verhindert wird und sie zwingt sich zu entscheiden: „Es gibt nichts
Unpolitisches, es gibt nur ein Entweder – Oder.“ Die Nachkriegszeit überlebt nur eine von
ihnen, doch die andere, Sophie, bleibt im Selbstgespräch, im Traum, Gesprächpartner, harte
Anklägerin, aber auch, und trotz allem, Freundin.
SOPHIE & ICH ist ein kluges Stück über Schuld und Verantwortung, das die Frage nach
dem Mitläufertum stellt und in eindringlichen Szenen beantwortet. Ein Stück über den Mut zu
erkennen und Entscheidungen zu treffen, und darüber erwachsen zu werden. Ein Stück über
eine Mädchenfreundschaft, die an den unmenschlichen Anforderungen der Zeit und den
unterschiedlichen Charakteren zerbricht, und dann doch, überraschend und spät zu Einsicht
und Versöhnung gelangt.