„Wenn man auf der richtigen Seite steht, dann ist alles gerechtfertigt“, sagt Monika Haeger und sieht darin die Legitimation auch für unmoralisches Handeln. Verrat, Betrug und Lüge sichern ihren Erfolg als inoffizielle Mitarbeiterin der Staatssicherheit. Was sie mit Stolz erfüllt im eifrigen Dienst für die aus ihrer Sicht gute Sache, stürzt andere ins Unglück. Das Stück erzählt anhand des Falls von Monika Haeger (1945–2006) DDR-Geschichte. Als Heimkind wurde Haeger auf sozialistischen Kurs gebracht, als treue DDR-Bürgerin und Stasi-Mitarbeiterin spioniert sie eine Frauengruppe um die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley aus. Haegers Arbeit führt zu Verhaftungen, Verhören, Gefängnisaufenthalten und anteilig sogar zu einer Ausbürgerung aus der DDR. Dieses Stück ist auch als eBook auf textbuehne.eu verfügbar.
Als „grüne Korridore“ wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zivile Fluchtkorridore für Menschen bezeichnet, um umkämpfte Gebiete zu verlassen. In ihrem Auftragswerk für die Münchner Kammerspiele, das die ukrainische Autorin inspiriert von eigenen Erlebnissen auf der Flucht geschrieben hat, machen sich 4 Frauen aus Charkiw, Tschernihiw, Butscha und Kyjiw auf den Weg nach Europa. Sie alle sind Zeuginnen von Vergewaltigung und Tod, bis auf eine der Frauen: die ist Schauspielerin und hat nichts Schreckliches erlebt, – kann aber alles spielen. Genau dafür muss sie büßen und wird als Sündenbock sieben Mal im Laufe des Stückes von ihren Mitreisenden zur Strecke gebracht. Mit unnachahmlich schwarzem Humor portraitiert Vorozhbyt die Menschen im Transit, zeigt ihre Nöte und Kämpfe, wo sie lügen, etwas verstecken oder von guten und bösen Geistern der Vergangenheit heimgesucht werden. In der Wartezone zu einem neuen Leben in Europa brechen zwischen den Figuren Konflikte auf, die tief hinein in die Geschichte der Ukraine und Europas reichen. Wer hat hier wen verraten oder einfach übersehen? Wer hat mit wem kollaboriert und profitiert? Eine Europäerin will Gutes tun, macht dabei aber keine gute Figur. „…eine überbordende, bizarre, schmerzliche, sarkastische und auch an die Nieren gehende Topografie des Krieges.“ Süddeutsche Zeitung
Auf Robin Hood ist ein Kopfgeld ausgesetzt, er muss sich vor dem Sheriff von Nottingham im Wald verstecken. Doch trotz der Gefahr, gefasst zu werden, überfällt Robin Hood - zusammen mit Bruder Tack, Little John und seinen anderen Gefährten - die Reichen, die durch sein Revier ziehen und verteilt die Beute an diejenigen, die sie am nötigsten brauchen. Als er eines Tages doch in die Falle gelockt und daraufhin in den Kerker geworfen wird, sucht ihn die schöne Lady Marian dort auf. Die hat nicht nur einen Plan, wie sie Robin Hood aus dem Gefängnis befreien will, sondern bringt auch das Herz des Helden zum Schmelzen... Matthias Faltz hat die Geschichte des "Rächer der Armen" für die Bühne bearbeitet. Faltz, dessen Märchenbearbeitung "Die verzauberte Zarentochter" ebenfalls vom DREI MASKEN VERLAG vertreten wird, hat aus der unsterblichen Legende ein wunderbares Theaterstück gemacht - mit spannenden Abenteuern, die die skurrilen Charaktere durchleben und einer romantischen Liebesgeschichte, die die gefühlvollen Seiten des sonst so starken Helden zeigt...
Die Geschwister Masja, Olga und Irina leben in der russischen Provinz, träumen aber von einem Leben in Moskau. Sie sind der Meinung, dass das Leben noch mehr zu bieten hat. Doch langsam verblassen die Träume. Die schöne, aufregende Zukunft bleibt nur ein Versprechen. Alle drei Schwestern begraben ihre Sehnsucht nach Moskau und arrangieren sich mehr oder wenig mit einem Leben in der Provinz.
"Die Umsetzung des wohl bekanntesten Märchens aus der Feder der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm schaffte es, nicht nur die kleinen Gäste zu Theaterfans zu machen, auch die erwachsenen Begleitpersonen hatten ihren Spaß- Unzählige Varianten gibt es, die die Geschichte des armen Mädchens erzählen. Die Version Manuel Schöbels ist sehr nah am Original der Märchen-Brüder Grimm, wurde von Schöbel allerdings mit ganz vielen kleinen Feinheiten versehen, die für Schmunzler, Lacher und ganz langen Applaus am Ende sorgten." (Freie Presse, 09.11.2009) "Für das Theater bearbeitet hat die Geschichte Manuel Schöbel. (...) Er erzählt das Märchen so einfach und so schön wie es ist. Es gibt keinen vordergründigen erhobenen Zeigefinger, auch verzichtet er auf eine Transformation in die Jetztzeit. Alles ist an seinem rechten Platz." (Döbelner Anzeiger, 09.11.2009)
Matthias Faltz, der Leiter des Jungen Staatstheaters in Wiesbaden, hat eine neue Theaterfassung für eine kleine Besetzung erstellt, die sich an der Vorlage des Märchens orientiert, sie behutsam modernisiert und aktualisiert. Aladin verbringt seine Zeit mit Herumlungern auf dem Basar. Ein habgieriger Zauberer benötigt genau diesen unschuldigen Jungen, um an den kostbaren Schatz zu kommen... Aladin entdeckt versehentlich das Geheimnis der Wunderlampe. Der Geist der Lampe soll ihm helfen, die Tochter des Königs zu gewinnen. Und der böse Zauberer will natürlich die Wunderlampe. Der klassische Stoff wird von Faltz erfrischend gegenwärtig mit einer einfallsreichen szenischen Fantasie neu erzählt. Er strafft und konzentriert die abwechslungsreiche Handlung in einer heutigen, klaren Sprache ohne modische Floskeln, die sich hervorragend sprechen und spielerisch umsetzen lässt.
Treffen sich eine Eselin, ein Hund, eine Katze und ein Hahn. Gemeinsam haben sie eigentlich nur, dass sie für ihre Besitzer nichts mehr taugen – zu alt, zu fett, zu neurotisch! Doch irgendwie muss es ja weitergehen und so rauft sich die Schicksalsgemeinschaft zusammen. Stadtmusikanten in Bremen, das wär’s doch! Jeder kann etwas beisteuern. Also machen sich die vier auf den Weg … Eine moderne und unterhaltsame Fassung mit Musik!
Die Theatermacher Matthias Lösch (Dramaturgie) und Peter Seuwen (Regie) erstellten für das Staatstheater in Darmstadt 2003 eine neue Theaterfassung nach dem berühmten Erzählung DAS DSCHUNGELBUCH von R.Kipling. Dieses Familienstück feiert seit dem legendären Disney-Zeichentrickfilm auch auf der Bühne große Erfolge: es verzaubert Kinder ab 5 und Erwachsene gleichermaßen.
Moskau um die Jahrhundertwende. Ein Zufall führt sie zusammen: Die verheiratete Anna Karenina und Graf Wronski. Eine übermächtige Liebe beginnt. Absolutes Glücksverlangen und familiäre Verpflichtungen zerreißen Annas Herz und ihre Seele. Gutsbesitzer Lewin verliert die Liebe seines Lebens. Auf der "Eisbahn der Gefühle" gleitet seine Braut Kitty an ihm vorbei. Kittys Schwester Dascha versucht, das unglückliche Paar wieder zu vereinen. Sie kennt die Leere einer unglücklichen Ehe. Ihr Mann Stefan gefällt sich in der Pose des Lebemanns und sein souveränes Desinteresse an Gott, der Welt und seiner Familie macht ihn zum Sieger im Wechselspiel der verzweifelten Beziehungen. "Jeder sah das Leben, das er führte, als das einzig richtige an und das Leben des Freundes als Scheinleben." Leo Tolstois zwischen 1873 und 1877 entstandener Roman über den Hunger nach der absoluten Liebe und deren Folgen zeichnet in seinem Kern ein zeitgenössisches Konfliktfeld. Armin Petras hat "Anna Karenina" für die Bühne bearbeitet. Er führt seine sieben Hauptfiguren in einen bitteren Reigen der Gefühle und erzählt von ihrer verzweifelten Sucht nach dem individuellen Glück. (Auszug Ankündigung M. Gorki Theater) Nominiert für den Friedrich-Luft-Preis 2008 der Berliner Morgenpost "Gorki-Chef Petras versucht in seiner Bühnenfassung gar nicht erst das Unmögliche, nämlich Tolstois gewaltiges Gesellschaftspanorama aus der Belle Epoque mit seinen detaillierten Darstellungen (...), all den wissenschaftlichen, ökonomischen, philosophischen Diskursen einzufangen oder gar nachzubeten. Er hat - im geschickten Erzählwechsel von epischen und dialogischen Passagen - ein Theaterstück daraus destilliert, in dem es nur um die Essenz und den Treibstoff der Geschichte geht: die (zeitlose) Sehnsucht nach der großen, der absoluten, der einzig wahren Liebe, in der die Menschen Erfüllung suchen, ihr Lebensglück. (...) Der Atem des Romans bleibt." (Christiane Dössel, Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2008)