Klaus Rohleder ist gestorben

Überraschend ist unser Autor Klaus Rohleder am 05.09.2013 in der Nähe von Palermo auf Sizilien gestorben. Der Schriftsteller, geboren am 09.06.1935 in Waltersdorf/Thüringen, zählte zu den unbequemen und der DDR-Staatsführung nicht genehmen Künstlern. Zu seinem Werk gehören neben zahlreichen Theaterstücken Hörspiele, Prosatexte, Kindererzählungen, Libretti und Liedtexte.

Für sein literarisches Schaffen und seine kritische Haltung in DDR-Zeiten erhielt Klaus Rohleder 2011 das Bundesverdienstkreuz; 1991 den Ludwig-Mühlheim-Preis für religiöse Dramatik. In den letzten Jahren beschäftigte er sich in besonderer Weise mit Texten für das moderne Musiktheater. Nach einer Landwirtschaftslehre und einer Tätigkeit als LPG-Viehpfleger in der DDR war Rohleder bis zuletzt als Landwirt in seinem kleinen Betrieb in Waltersdorf/Kreis Greitz tätig. Versuche, in der DDR ein Regiestudium aufzunehmen, scheiterten an der Begründung, er habe als Kleinbauer Land in die zwangskollektivierte Genossenschaft eingebracht. Mitte der 70er-Jahre begann Rohleder mit dem Schreiben von Theaterstücken, die sich vor allem am in der DDR verpönten Theater des Absurden orientierten. So haftet ihm seither das zweifelhafte Etikett eines „Beckett der DDR“ an. Sein Stück Das Fest wurde 1988 an der Berliner Volksbühne erfolgreich uraufgeführt; Crash (2000) am Volkstheater in Rostock. Durch einen Aufenthalt in der Casa Baldi in Olevano/Italien, ermöglicht durch ein Stipendium des Freistaates Thüringen, entdeckte Klaus Rohleder seine Liebe zu Italien und vor allem Sizilien. Zusammen mit dem in Sizilien lebenden Komponisten Joe Schittino veröffentlichte er in der Folge hauptsächlich Texte für das moderne Musiktheater. Wasser, das zur Mauer wurde, ein Oratorium zum Mauerfall, wurde 2009 konzertant in Solingen und Catania erstaufgeführt. Es folgten Etnea Lieder (2009) und La Neuberin, eine Oper über die Prinzipalin Carolin Neuber (konzertante Erstaufführung 2007 bei den Thüringer Stelzenfestspielen).